Interaktive Klangobjekte, 2001
Stahl, Mikrofone, Verstärker, Lautsprecher, Gehörschutz
RaumKlangRezeptoren bezeichnen eine Gruppe von mehreren Klangobjekten, mit denen der Rezipient Klänge aus dem konkreten Raum abnehmen und unmittelbar wahrnehmen kann. Die Instrumente besitzen je einen Klangrezeptor, in dem über Mikrofone die Klänge aufgefangen und an den Kopfhörer weitergeleitet werden. In den Gehörschalen sind die Außengeräusche stark reduziert, wobei gleichzeitig die erzeugten Klänge verstärkt über die Lautsprecher wiedergegeben werden. Die Klangrezeptoren konzentrieren sich auf unterschiedliche Raumkomponenten:
mal ist es die Oberflächenstruktur der raumbegrenzenden Körper, die stereoakustisch abgetastet werden kann, mal ist es der Luftraum, aus dem Klänge isoliert und akustisch verschoben werden können. Mit der Wahl des Instruments trifft der Rezipient die Entscheidung, welchen Aspekt des Raums er wahrnimmt, in welchen Raum er eintaucht.
RaumKlangRezeptor 1
Bei dem kammartigen Rezeptor werden die Klänge der Stäbchenreihe stereoakustisch wiedergeben. Dieses Instrument arbeitet mit kleineren Strukturen der Oberflächenreliefs und ihren Verläufen. Je nach Ziehwinkel beginnen die Stäbchen zu flirren, Klangverläufe entstehen, ein Gesamtrauschen ist hörbar oder einzelne Stäbchen erklingen.
RaumKlangRezeptor 2
Die Trichter und die darin montierten Mikrofone verhalten sich wie Richtmikrofone. Einzelne, durch den Luftraum schwebende Klänge werden isoliert und stereoakustisch auf die Ohren übertragen. Durch Schwenken des Instruments kann der Klang ein und ausgeblendet und im Panorama verschoben werden. So kann ein Klang z.B. zum Kreisen gebracht werden. Die Orientierung an den Klängen des Umraums wird irritiert – Optik und Akustik stimmen nicht mehr überein. Der Rezipient wird herausgelöst und taucht in seinen eigenen, akustischen Raum ein.
RaumKlangRezeptor 3
Der Klangrezeptor besteht aus zwei Bambusfedern, in denen sich je ein Mikrofon befindet. Sie zeichnen die Klänge der an sich statisch-stillen Oberflächen im Raum vorhandener Körper auf und leiten sie stereoakustisch an die Ohren weiter. Es entstehen rhythmische Klänge, die Auskunft über die Geschwindigkeit der Bewegung sowie über das Material und Relief der Körper geben.