Raumbezogene Klanginstallation, Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis, Siegburg 2019
Edelstahlschale, Wasser, Tropfer, Resonatoren, Edelstahlbleche, Heizsystem, Steuerung
Das ehemalige Pumpwerk ist geprägt durch die großen Bodenöffnungen und rundum geschlossene Betonwände. Die Klanginstallation erstreckt sich über drei Geschosse und durchdringt dabei die Gitterost-Abdeckungen der Bodenöffnungen. Die drei Etagen bilden jeweils eigene Klimazonen aus – von hell und trocken bis dämmernd und feucht, ihr akustisches Profil wandelt sich vom belebten Innenraum mit Außenraum-Bezug über Reduktion hin zur hallenden Konzentration im hohen Betonkörper.
Im Parterre befindet sich ein ruhendes Wasserbecken mit Tropfern. Einzelne Tropfen lösen sich von Zeit zu Zeit und werden zum Taktgeber der räumlichen Situation. Sie inszenieren mit ihrem Fall durch alle Öffnungen die verschiedenen Zonen und Dimensionen der Räume und lösen bei ihrem Auftreffen auf installierte Resonanzkörper Klänge aus. Dies kann unterwegs an einem der vielen kleineren spiegelnden Edelstahlbleche sein, die in diversen Höhen an Stahlseilen aufgehängt sind, oder schließlich mit größtem Ausdruck am beheizten Bodenblech im zweiten Untergeschoss, von dem das Wasser als Dampf wieder aufsteigt. Neben dem punktuellen akustischen Raumgeschehen, dessen Resonanz und der damit einhergehenden akustischen Orientierung des Besuchers, brechen die Bleche das Licht und zerstreuen die Blickachsen – sie inszenieren Höhe und Tiefe, Licht und Schatten. Beim Flanieren durch diesen Baukörper verweben sich die Rhythmen und Resonanzen zu einem multisensorischen Netz, das dem Besucher die vielfältigen, aktuellen und geschichtlichen Dimensionen dieses umbauten Raumes
eigenzeitlich gewahr werden lässt.