Permanente Klanginstallation, Sentiers Rouges, Kayl, Luxemburg 2010
Stahl, Klangkomposition, Audiodriver, Solaranlage, Bewegungsmelder, ca. 3m x 2m x 1,50m
Der Wanderer begegnet dieser Arbeit am Wegesrand einer naturgeschützten Trockenwiese. Südlich ausgerichtet bildet sich unter dem Einfluss der angrenzenden Felswand ein lokal begrenzter Biotop mit
eigenem Klima, Flora und Fauna. Doch so friedlich und ruhig die aktuelle landschaftliche Situation erlebt wird, sie entstand durch den vormals aggressiven Eingriff des Menschen bei der Erzgewinnung. Die Installation nimmt Bezug auf die ehemalige Nutzung der Landschaft und stellt der Abrisswand eine mächtige Stahlplatte, als dem Endprodukt dieses Prozesses gegenüber. Im Laufe der Zeit entwickelt diese durch Verwitterung die gleiche rostrote Patina, wie die aus der Wand herausleuchtenden Felsen. Bei Annäherung des Passanten vermittelt die Stahlplatte, die mit Audiotechnik und Sensoren ausgestattet ist, über ihre gesamte Fläche eine Klangkomposition aus Klängen der Metallbearbeitung. Kurzfristig bricht der ehemalige Raubbau akustisch in die Stille hinein und erinnert kontrastierend die industrielle Überformung der Landschaft. Die zeitlichen Schichten treten zu Tage.