Interaktive Klanginstallationen, Klangkunst in Industriekultur, Hochheim 2021
Wasserturm, Daubhäuschen, Hummelpark der Villa Burgeff,
Transformation ist für die Stadt Hochheim ein wesentlicher Faktor ihrer Entwicklung. Das gilt für den Weinbau ebenso wie für die baulichen Maßnahmen, die Industrialisierung und die Soundscapes der Flora und Fauna. An drei Orten, am Wasserturm, im Park der Villa Burgeff und am Daubhäuschen, fokussieren Klanginstallationen verschiedene Aspekte der Transformation. Allen künstlerischen Interventionen ist der enge Bezug zum direkten Umfeld und seinen prägenden Parametern, wie geschichtliche Spuren, ehemalige Nutzung, architektonische Strukturen und den damit verbundenen zeitlichen Abläufen gemein. Am ehemaligen Wasserturm wird mit bewegten Wasserklängen, die die gesamte Fensterfront der angebauten Räumlichkeiten bespielen, die architektonische Transformation der physischen Eigenschaften von Wasser assoziativ erlebbar. Im Park haben sich Halsbandsittiche angesiedelt, die zu Zeiten der Anlage des Parks als Exoten begehrt waren. Heute bedingt die Kolonie grüner Immigranten eine nachhaltige Veränderung der Soundscape. Ihrer munteren Unterhaltung typischer heller Schreie können weitere im Container gespeicherte Rufe vom Aussterben bedrohter Aras vom Passanten über Aktivierung der Sensoren hinzugefügt, d.h. akustisch importiert werden. Am Daubhäuschen treffen der traditionelle Weinbau und die aktuelle Mobilität und Industrialisierung im Rheintal aufeinander. Sieben Klangwellen greifen das vorhandene Soundscape auf und entwickeln eine audiovisuelle Transformation der Situation am Daubhäuschen, die erneut zu einem Ort des Müßiggangs wird.